Das Programm:

ANBETUNG

 

Liebster Jesu, wir sind hier, dich und dein Wort anzuhören;

lenke Sinnen und Begier auf die süßen Himmelslehren,

daß die Herzen von der Erden ganz zu dir gezogen werden. (EG 161)

 

Johann Sebastian Bach (1685-1750): „Liebster Jesu, wir sind hier“ BWV 706 und BWV 731

Max Reger (1873-1916): „ Liebster Jesu, wir sind hier“ aus op.135a

 

Bachs Fassungen des Chorals gehören zu den einzeln überlieferten Orgelchorälen.

Regers Komposition entstammt der Sammlung „30 kleine Choralvorspiele“ von 1914.

 

 

BEDROHUNG

 

Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort und steure deiner Feinde Mord,

die Jesus Christus, deinen Sohn, wollen stürzen von deinem Thron. (EG 193)

 

Gunther Martin Göttsche (geb. 1953): Choralvariationen über „Erhalt uns, Herr“ op. 58

Intrada/ Scherzo/ Intermezzo/ Passagio/ Recitativo/Finale

 

Göttsche begann seine kirchenmusikalische Laufbahn als Bezirkskantor in Aalen/Baden- Württemberg, 1987 wurde er Landeskirchenmusikdirektor der Ev.-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig. Ab 1992 war er Direktor der Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte in Schlüchtern. An der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg lehrte er Orgelimprovisation und Gemeindebegleitung.

Seine kompositorische Tätigkeit begann in den 1980er Jahren und umfasst inzwischen ein umfangreiches Opus an geistlichen und weltlichen Vokal- und Instrumentalwerken. Sein Kompositionsstil ist tonal, oft ergänzt durch Rhythmik und Harmonik des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zu Jazzelementen. Charakteristisch für Göttsches Werke ist der Bezug auf Texte biblischer oder geistlicher Herkunft.

 

LEBENSFREUDE

 

Ah! vous dirai-je, Maman

 

Der ursprüngliche Text mit dem Titel La Confidence naive (Das naive Vertrauen) ist ein Liebesgedicht im Stil der Schäferdichtung, in dem ein Hirtenmädchen ihrer Mutter von ihrer Begegnung mit ihrem Geliebten erzählt.

Der Melodie wurden im Laufe der Zeit viele neue Texte unterlegt. Im deutschsprachigen Raum wurde sie vor allem mit dem Text „ Morgen kommt der Weihnachtsmann“ bekannt.

 

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): „Ah, vous dirai-je maman“

Thema mit 12 Variationen KV 265

 

Mozart schrieb die Klaviervariationen 1778. Der Erstdruck der Melodie mit dem französischen Text war 1774 in Brüssel erfolgt.

 

TOD

 

Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, ich bitt, erhör mein Klagen;

verleih mir Gnad zu dieser Frist, laß mich doch nicht verzagen.

Den rechten Glauben, Herr, ich mein, den wollest du mir geben,

dir zu leben, meim Nächsten nütz zu sein, dein Wort zu halten eben. (EG 343)

 

Johann Sebastian Bach (1685-1750): „Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ“

Choral aus Kantate BWV 177 (1732)

Choral aus dem Orgelbüchlein BWV 639

 

 

EWIGKEIT

 

Johann Sebastian Bach (1685-1750): Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552

 

Präludium und Fuge bilden den Rahmen der Clavierübung III, die Bach 1739 bei dem Nürnberger Notenstecher Balthasar Schmidt veröffentlichte.

Vermutlich handelt es sich bei Präludium und Fuge Es-Dur um das letzte, nicht choralgebundene Werk für Orgel, das Bach schrieb.

Der kompositiontechnisch verwirklichte Anspruch offenbart sich sowohl in der aus drei Themen aufgebauten Fuge als auch in Umfang und Struktur des Präludiums, dem eine Kombination aus italienischer Konzertform und französischer Ouverture zugrundeliegt. Die Tripelfuge nimmt Bezug auf die Kyrie-Vertonungen der Clavierübung und schlägt einen Bogen zu der im Präludium exponierten Sphäre der französischen Ouverture.